04.06.2025, 21:40
SCM sichert sich den Champions-League-Platz
Bis zur sechsten Minute war es ein ausgeglichenes Spiel zwischen dem SC Magdeburg und der SG Flensburg-Handewitt. Dann spielten die Elbestädter ihre Qualitäten aus, enteilten schon zur Pause auf 17:12 und zerlegten die Fördestädter in der zweiten Hälfte vollends. Mit einem 35:27-Heimsieg sicherte sich der SCM die Qualifikation für die Handball Champions League. Die Meisterschaftsentscheidung fällt damit erst am letzten Spieltag.
Es war ein herber Rückschlag für den SC Magdeburg in der heißen Saisonphase: Im Auswärtsspiel beim TBV Lemgo Lippe genaue Diagnose steht allerdings noch aus.
Die Elbestädter konnten sich dabei von Anfang an auf Sergey Hernandez verlassen. Gegenüber Kevin Möller startete zwar ebenfalls mit einer Parade, doch Tim Hornke war im Nachwurf erfolgreich. Bis zur sechsten Minute setzten sich die Hausherren durch einen Doppelschlag von Felix Claar auf 4:2 ab.
Der Anschluss gelang den Fördestädtern in der Folge noch zwei Mal. Als Möller einen Siebenmeter gegen Omar Ingi Magnusson parierte, hatten die Gäste sogar die Chance auf den erneuten Ausgleich, doch Magdeburg reagierte mit einem 3:0-Lauf zum 8:4. Lukas Jörgensen war es dann, der die fünfminütige Torflaute der Flensburger beendete. Doch der SCM spielte mit einer guten Übersicht und hatte immer eine Antwort parat (10:6, 14.).
Nach dem 11:7 durch Tim Hornke antwortete Jakobsen umgehend aus der schnellen Mitte und nach einem Fehlwurf von Albin Lagergren hatten die Flensburger sogar die Chance, erneut auf zwei Treffer zu verkürzen, doch auch Lasse Möller scheiterte. Es folgte ein bitterer Rückschlag für die Gäste: Nach Ansicht der Videobilder entschieden die Schiedsrichter auf eine Rote Karte gegen Johannes Golla, der Philipp Weber im Gesicht getroffen hatte.
In Überzahl sorgte Lagergren per Doppelschlag für die erste Fünf-Tore-Führung (13:8, 21.). Flensburg versuchte es nun mit dem siebten Feldspieler, konnte es allerdings nicht nutzen, dass Magnusson ein zweites Mal vom Strich vergab. So krönte Lagergren einen 3:0-Lauf zum 14:8. Sechs Minuten hatte Flensburg keinen Treffer erzielt.
Die Fördestädter ließen sich allerdings nicht endgültig abschütteln und kämpfte sich per 3:0-Lauf, auch dank der sechsten Parade von Kevin Möller, erneut in Schlagdistanz (14:11, 28.). Doch die souveränen Magdeburger erhöhten bis zur Pause per 3:1-Lauf auf 17:12. Auch Sergey Hernandez konnte sich nach einem Ballgewinn mit einem Treffer ins verwaiste Tor in die Torschützenliste eintragen.
Nach dem Seitenwechsel verkürzte Emil Jakobsen vom Strich mit seinem sechsten Treffer zum 17:13. Doch Magdeburg knüpfte an die starke Leistung der ersten Hälfte an und erhöhte per 4:0-Lauf auf 21:13. Flensburg reagierte nach einer Zeitstrafe gegen Antonio Serradilla zwar mit einem Doppelschlag. Magdeburg sorgte mit einem weiteren 3:0-Lauf allerdings für die erste Neun-Tore-Führung.
Der SCM war beim 24:15 in der 41. Minute klar auf Kurs Champions League, Ales Pajovic buzzerte unterdessen zu seiner zweiten Auszeit, um im letzten Auswärtsspiel der Saison eine Blamage zu verhindern. Doch der SCM war einfach nicht zu stoppen: Oskar Bergendahl sorgte in der 44. Minute im Gegenstoß für das erste plus Zehn, Hornke erhöhte vom Strich auf 29:18.
Wenig später erhob sich die Halle einmal mehr, als Michael Damgaard in der 47. Minute in seinem letzten Heimspiel nach zehn Jahren beim SC Magdeburg das Feld betrat. Auch der 19-jährige Pablo Lange konnte sich in der Folge in die Torschütze eintragen. Das Flensburg mit einer Dreier-Serie auf 29:21 verkürzte, tat der Stimmung keinen Abbruch.
Beim Stand von 30:22 nahm Bennet Wiegert seine zweite Auszeit: Abschluss über Damgaard im Kempa lautete die Ansage. Gesagt, getan: Die Getec Arena feierte und Damgaard ließ per Hüft- und Sprungwurf zwei weitere Treffer folgen und knackte damit die 1.200-Marke in der Handball-Bundesliga. Auf Flensburger Seite warfen Arv Jendre Kisnky und Jonas Ritarphorn ihre ersten Bundesliga-Tore.
53 Sekunden vor dem Abpfiff buzzerte Bennet Wiegert noch einmal zur Auszeit: 60 Sekunden Standing Ovations und Applaus für Michael Damgaard, der mit seinem Treffer zum 35:27 den Schlussstrich setzte.
SC Magdeburg: Hernandez (11 Paraden, 1 Tor); Portner (2 Paraden); Weber 7/1, Hornke 6/4, Damgaard 4, Magnusson 4/1, Mertens 3, Claar 3, Lagergren 3, Serradilla 2, Saugstrup 1, Lange 1, Bergendahl 1, Zechel, O´Sullivan
SG Flensburg-Handewitt: Buric (4 Paraden), K. Möller (7/1 Paraden); Jakobsen 8/4, Kirkelökke 3, Jörgensen 3, Hansen 3, Kinsky 2, Rithaphorn 2, Gottfridsson 2, Mensah Larsen 2, Golla 1, L. Möller 1, Blagotinsek, Knutzen, Kopljar
Zuschauer: 6.600 (GETEC Arena, Magdeburg)
Schiedsrichter: Hurst / Krag
Strafminuten: 2 / 4
Disqualifikation: Golla (20., grobes Foul)
Merle Klingenberg